Publikationspartner finden: drei Grundlagen

Ein Kind, das eine Landkarte hält. Publikationspartner finden

Wie finden Sie den richtigen Publikationspartner für Ihr Projekt? Bevor Sie sich für einen geeigneten Verlag entscheiden, sollten Sie sich über die Grundlagen vergewissern:

  1. Was genau haben Sie anzubieten?
  2. Wen bzw. was möchten Sie damit erreichen?
  3. Welche Rahmenbedingungen haben Sie zu erfüllen (Stichwort: Open Access)?

Diese drei Stichworte schauen wir uns im Folgenden ganz kurz an.

 

Publikationspartner finden: Was genau haben Sie anzubieten?

Es gibt sehr unterschiedliche Publikationen: von Qualifikationsarbeiten und kleinen Forschungsprojekten bis hin zum großen Theoriewurf, vom hochspezialisierten Text bis hin zum Essay für eine breitere Öffentlichkeit; von der Einführung über ein Handbuch bis hin zum experimentellen Projekt.

Publikationen können darüber hinaus sehr bild- oder textlastig sein. Sie können umfangreich oder ganz schmal sein. Sie können multimedial sein.

 

Wen bzw. was möchten Sie damit erreichen?

Ob Sie ein Lehrbuch für Ersties verfasst haben bzw. verfassen wollen oder einen Forschungsbericht: Je nach dem, was Sie haben, haben Sie unterschiedliche Zielgruppen im Blick. Wissenschaft aufzubereiten für eine breitere Öffentlichkeit oder für Peers – es sind vollkommen unterschiedliche Zielgruppen, die Sie damit erreichen möchten.

Doch auch Ihr eigenes Ziel ist ein weiteres Kriterium für die Auswahl des geeigneten Publikationspartners. Ob es darum geht, Ihre Reputation auf- und auszubauen oder in erster Linie um die Vermittlung Ihrer Inhalte geht – auch dies hat Einfluss darauf, wer für Sie als Partner geeignet ist.

 

Welche Rahmenbedingungen haben Sie zu erfüllen (Stichwort: Open Access)?

Wenn Sie Ihre Dissertation veröffentlichen möchten, brauchen Sie möglicherweise entweder eine Open-Access-Publikation oder eine Print-Publikation mit einer bestimmten Auflagenhöhe. Wenn Sie einen Forschungsbericht mit Fördermitteln veröffentlichen möchten, sind Sie möglicherweise verpflichtet, Open Access zu publizieren. Verlage bieten in der Regel die Möglichkeit Open Access zu publizieren, doch auch ein Bibliotheksserver wäre ein Partner für die Publikation vor allem “kleinerer” Arbeiten.

 

Und wie auf dieser Basis den richtigen Publikationspartner finden?

Wenn Sie diese Fragen für sich klar beantworten können, haben Sie eine gute Vorstellung davon, was Sie von Ihrem Publikationspartner erwarten. Doch wie setzen Sie Ihre Erwartungen so um, dass Sie den richtigen Verlag finden?

Ganz voraussetzungslos ist es schwierig, einen guten und passenden Verlag zu finden. Sie brauchen einen Anhaltspunkt. Der Anhaltspunkt kann aus unterschiedlichen Quellen kommen:

  • Literaturverzeichnisse: Sie schauen in Ihrer eigenen Literaturliste oder den Literaturverzeichnissen verwandter Publikationen, in welchen Verlagen einschlägige Bücher erschienen sind. Die Publikationen sollten allerdings auch Ihrer eigenen Publikation ähneln: Eine Dissertation können Sie schwerlich in einem Verlag unterbringen, der sich auf Einführungswerke spezialisiert hat.
  • Empfehlungen von Peers: Wenn Sie bei Ihren Kolleg*innen herumfragen, können Sie von deren Erfahrungen profitieren. Sollte Ihnen jemand ein bestimmtes Haus nachdrücklich ans Herz legen, fragen Sie nach: Was genau war besonders gut? Welche Art von Publikation hat Ihr*e Kolleg*in publiziert? Usw.
  • Buchhandel: Sollten Sie etwas veröffentlichen wollen, was nur mittelbar mit Wissenschaft zu tun hat, helfen die beiden vorhergehenden Ideen vielleicht nicht: Zum Beispiel wenn Sie ein Kinderbuch veröffentlichen wollen, das Wissenschaft erklärt. Dann können Sie sich in der Buchhandlung Ihres Vertrauens umschauen. Publikationen, die der von Ihnen geplanten ähnlich sind, können Hinweise auf geeignete Verlage geben. Achtung: Beim US-Internetgiganten finden Sie neben regulären Verlagspublikationen mit professioneller Betreuung, Marketing und Vertrieb, auch Bücher, die im Self-Publishing erschienen sind. Self-Publishing kann sinnvoll sein. Ist es aber nicht immer. (Auf dem Blog unseres Business-Imprints Inspirited finden Sie meinen Post „Wie und wo veröffentlichen“, bei dem ich auch Self-Publishing diskutiere.)

Auf diesem Wege können Sie Verlage identifiziert, die für Sie mit Ihrem spezifischen Projekt geeignet sein könnten.

 

Die Autorin

Porträt der Verlegerin Barbara Budrich mit offenen langen Haaren, dunklem Jacket über einem T-Shirt, freundlich lächelnd.Barbara Budrich, M.A., ist von Kindesbeinen an im Wissenschaftsverlag tätig und seit 2004 selbstständige Verlegerin. Außerdem ist sie Trainerin und Coach für wissenschaftliches Schreiben und Publizieren im Schulungsunternehmen budrich training. Zudem ist sie selbst Autorin. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz führt sie seit 2015 als Vorbildunternehmerin.

 

 

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© Foto Barbara Budrich: privat ; Titelbild: unsplash.com | Foto: Annie Spratt